..... denn das Leben könnte so schön sein!

Traumatherapie - wie läuft so etwas.... ?

Die meisten Menschen laufen mit einem selbstverständlichen Gefühl der Sicherheit und der Unversehrtheit durch ihr Leben.

Streng genommen ist dieses Gefühl der Sicherheit aber nur eine Illusion der Gesunden.

In Wirklichkeit gibt es überall Risiken und oft sind wir uns nicht aller Gefahren bewusst, auch wenn sie in unserer Umgebung präsent sind. Dadurch, dass unsere Leben dynamisch sind, können wir, ohne es zu wollen, in Gefahrensituationen hineingeraten.

Wenn jemand in der Vergangenheit einmal oder mehrmals einer Gefahr ausgesetzt war, die der/dem Betroffenen ihre/seine körperliche Unversehrtheit oder Lebenssicherheit geraubt oder stark in Frage gestellt hat, dann ist für die Zukunft dieses selbstverständliche Gefühl der "Geborgenheit in der Welt" durch das Erinnern des Vergangenen erst einmal auf Dauer erschüttert.

Die Psychotherapieforschung spricht dabei von "single event trauma" (einmalige Traumatisierung) oder "multi event trauma" (komplexe Traumatisierung).

Die Betroffenen vermuten, im Falle einer Traumafolgestörung, mehr oder minder bewusst bei jeder Möglichkeit eine Gefahr. Eine ungerichtete Angst breitet sich immer mehr aus. Sie leiden an Schlaflosigkeit und schlagartig einsetzenden Erinnerungen an die traumatisierende Situation; sie sind insgesamt reizbarer und schreckhafter, zeigen Vermeidungstendenzen und berichten von Konzentrationsstörungen.

Das liegt daran, dass die Erinnerung an das traumatisierende Ereignis nicht emotional "integriert" ist. Dadurch bleibt die vergangene Gefahr für die Betroffenen auch bis in die Gegenwart und Zukunft vermeintlich unmittelbar und akut.

Daher ist es nicht ratsam, wenn die Betroffenen ihr Erleben ungeschützt berichten, weil sie sich dabei immer wieder neu traumatisieren, als würden sie neues Salz in eine alte und noch offene Wunde tun.

Für eine erfolgreiche Behandlung werden zuerst Stabilisierungstechniken vermittelt. Danach werden vorhandene (und vielleicht verschüttet geglaubte) Ressourcen wieder bestärkt und aufgebaut.

Erst wenn diese ersten Behandlungsschritte greifen, werden (unter Schutztechniken) skizzenhaft die traumatischen Erlebnisse konkreter gefasst.

Wenn die Betroffenen ausreichend für die Traumaverarbeitung "gewappnet" sind, kann die psychoemotionale Auseinandersetzung und Reintegration in geschützter Form angegangen werden.

Dazu bedarf es der Anwendung spezieller Behandlungstechniken (z.B. EMDR), die die oben geschilderte Reintegration schrittweise erleichtern und begleiten.

Ist diese Reintegration mit Erfolg verlaufen, so erinnern sich die Betroffenen an das traumatisierende Ereignis weiterhin, jedoch ohne eine starke emotionale Aufladung dabei zu haben.

Nachdem sie längere Zeit mit der Traumafolgestörung (PTBS) gequält gelebt haben, erleben die betroffenen Menschen die erfolgreiche Auflösung des Traumas oft als ein kleines und befreiendes Wunder.